| Veranstaltung: | Wahlprogramm Verabschiedung Kommunalwahl 2026 |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Hannah Jörg (KV Sprecherin) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 10.11.2025, 17:21 |
A5: Landshut im Dialog - Transparenz schaffen und gemeinsam gestalten
Text
5. Landshut im Dialog – Transparenz schaffen und
gemeinsam gestalten
5.1 Beteiligung und Mitbestimmung
Mit dem Stadtentwicklungsprozess STEP 2040 hat Landshut begonnen, Beteiligung
neu zu denken. Dieser Prozess zeigt: Stadtentwicklung gelingt nur gemeinsam. Wir
wollen diesen Weg fortsetzen und ausbauen. Beteiligung wollen wir als festen
Bestandteil kommunaler Entscheidungen verankern, nicht nur bei Planungsvorhaben,
sondern in allen Bereichen städtischer Politik. Eine zukunftsfähige Stadt
braucht klare Ziele, transparente Prozesse und echte Mitgestaltungmöglichkeiten.
Nur so entsteht Akzeptanz für politische Entscheidungen.
Der Flächennutzungsplan muss endlich aktualisiert werden, damit er den
Herausforderungen unserer Zeit gerecht wird – von Wohnraum und Verkehr bis Klima
und Freiraumgestaltung. Dabei setzen wir auf einen Zukunftsdialog
Stadtentwicklung, in dem Verwaltung, Fachleute und Bürgerschaft gemeinsam an der
Vision für Landshut arbeiten.
Beteiligung soll verbindlich werden: Ein Bürgerrat ausgewählt aus der Mitte der
Gesellschaft als feste Institution im Stadtentwicklungsprozess kann
sicherstellen, dass Perspektiven aus allen Teilen der Gesellschaft gehört
werden. Stadtplanung darf nicht allein von wirtschaftlichen Interessen bestimmt
werden, sie ist eine öffentliche Aufgabe im Sinne des Gemeinwohls. Qualität,
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung müssen wieder Maßstab für jedes
Bauprojekt werden.
Auch über die Stadtgrenzen hinaus denken wir Beteiligung weiter. Landshut wächst
mit seinen Nachbarn zusammenund eine nachhaltige und ganzheitliche
Stadtentwicklung endet nicht am eigenen Ortsschild. Die Übergänge der
Siedlungsflächen der Stadt Landshut zu den Nachbargemeinden sind oft fließend.
Eine enge planerische Abstimmung mit den Umlandgemeinden bei Mobilität,
Freiflächen, Infrastruktur und Wirtschaft ist deshalb zentral, um Ressourcen zu
teilen und Konflikte zu vermeiden.
Klimaschutz, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit sind
Gemeinschaftsaufgaben. Ein Landshuter Klimaforum soll Akteurinnen und Akteure
aus Wissenschaft, Wirtschaft, Handwerk und Zivilgesellschaft vernetzen und Ideen
bündeln. Stadtteilforen, Bürgerdialoge und Beteiligungsplattformen machen
politische Entscheidungen nachvollziehbar und fördern Vertrauen. Projekte wie
Urban Gardening, Gemeinschaftsflächen oder lokale Energienetze zeigen, dass
Wandel vor Ort beginnt und dass er verbindet.
Auch die Finanzpolitik soll transparenter werden. Ein jährlicher
Investitionsdialog ermöglicht Bürgerinnen und Bürger, ihre Ideen einzubringen
und mitzugestalten, welche Projekte für Landshut Priorität haben. So wird
Verantwortung geteilt – und Demokratie im Alltag sichtbar.
Maßnahmen:
- Etablierung eines Zukunftsdialogs Stadtentwicklung
- Einrichtung eines Bürgerrats als feste Institution im
Stadtentwicklungsprozess
- Gründung eines Landshuter Klimaforums
- Durchführung eines jährlichen Investitionsdialogs
Projekt: PlanTreff – Stadtentwicklung erlebbar machen
Stadtentwicklung gelingt nur im Dialog – und genau dafür schaffen wir mit dem
PlanTreff Landshut einen neuen, offenen Begegnungsort. Mit dem PlanTreff
Landshut kommt die Stadtentwicklung zu den Menschen mitten in die Stadt. Das
„gläserne Büro der Stadtentwicklung“ steht für eine neue, offene
Informationspolitik und Beteiligungskultur. Hier können Alle frühzeitig
Einblicke in wichtige städtische Planungen und Bauvorhaben nehmen.
Denn: Die Bürgerschaft will heute mehr als nur informiert werden. Sie will
mitgestalten, sich spürbar einbringen, selbst aktiv handeln. Unser Ziel ist
deshalb nicht bloß Beteiligung – sondern echte Bürgermitwirkung in der
Stadtentwicklung.
Der PlanTreff wird an prominenter Stelle in einem leerstehenden Gebäude in der
Altstadt eingerichtet. Tagsüber ist er für alle Bürger*innen geöffnet, abends
finden Veranstaltungen und Diskussionsrunden statt. Aktuelle und zukünftige
Bauprojekte werden dort als Pläne und Modelle anschaulich ausgestellt, ergänzt
durch interaktive Informationen zu Stadtentwicklungsthemen.
So wird der PlanTreff zu einem echten Ort des Dialogs und der Baukultur: offen
für Austausch, Information und Mitgestaltung.
5.2 Transparente Politik und Verwaltung
Eine lebendige Demokratie braucht Transparenz, Zugänglichkeit und Vertrauen.
Deshalb soll Politik nachvollziehbar sein und die Verwaltung eine einfache,
serviceorientierte Schnittstelle zwischen Stadt und Bevölkerung.
Dafür braucht es moderne Strukturen: Digitale Angebote sollen Verwaltungswege
erleichtern, Anträge vereinfachen und Informationen zu Entscheidungen leicht
zugänglich machen. Gleichzeitig bleibt persönliche Beratung wichtig, niemand
darf durch Digitalisierung ausgeschlossen werden.
Politik soll nicht nur über Bürgerinnen und Bürger reden, sondern mit ihnen. Wir
GRÜNE unterstützen die Arbeit des Jugendbeirats, des Seniorenbeirats und des
Integrationsbeirats, deren Perspektive und Engagement von sehr hohem Wert ist.
Wir wollen nicht nur Beteiligung aktiv fördern, sondern politische Prozesse
transparent machen, besonders für junge Menschen. Für eine starke und
krisenfeste Demokratie gehört es dazu, sie zu erleben. Deshalb unterstützen wir
Projekte, die politische Bildung und Beteiligung praktisch erfahrbar machen.
Programme wie „Demokratur“ oder das kulturpädagogische Angebot „Mini-Landshut“
zeigen, wie politische Bildung Begeisterung wecken kann. Diese Initiativen
wollen wir weiterführen bzw. neu aufleben lassen.
Projekt: Mini-Landshut – Demokratie erleben
Mit dem Ferienprojekt „Mini-Landshut“ schaffen wir einen Ort, an dem Kinder
Verantwortung übernehmen, Selbstwirksamkeit erfahren und demokratische Prozesse
spielerisch kennenlernen. In ihrer eigenen „Kinderstadt“ gestalten sie das
Zusammenleben, treffen Entscheidungen, übernehmen Aufgaben und lernen dabei, wie
eine Stadt funktioniert. Das kulturpädagogische Angebot verbindet Spaß mit
politischer Bildung: Kinder erleben Werte wie Toleranz, Gemeinschaft, Inklusion,
Demokratie und friedliches Miteinander auf ganz praktische Weise.
Wir wollen „Mini-Landshut“ nach vielen Jahren Pause wieder aufleben lassen und
damit einen modernen Beitrag zur Demokratiebildung leisten gemeinsam mit
Schulen, Vereinen und der Stadtgesellschaft. Denn gelebte Demokratie beginnt
dort, wo Kinder erleben, dass ihre Stimme zählt.