| Kapitel: | Landshuts Zukunft - Nachhaltig, grün und klimaresilient |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Hedwig Borgmann (Stadträtin) |
| Status: | Geprüft |
| Angelegt: | 14.11.2025, 19:48 |
Ä4 zu A3: Landshuts Zukunft - Nachhaltig, grün und klimaresilient
Von Zeile 674 bis 675:
- Energieeffizienz stärken durch
weitere Blockheizkraftwerkeund die energetische Sanierung städtischer Liegenschaften
- Energieeffizienz stärken durch Energiemonitoring und Energiemanagement in allen städtischen Liegenschaften
3. Landshuts Zukunft – Nachhaltig, grün und
klimaresilient
Landshut steht, wie viele Städte, vor großen Herausforderungen: Klimakrise,
Hitzesommer, Starkregen und der Verlust an Artenvielfalt verändern unsere Stadt
und unseren Alltag. Doch in jeder Herausforderung liegt auch eine Chance. Wir
Grüne wollen diese Chancen nutzen, um Landshut nachhaltiger, gesünder und
gerechter zu gestalten: eine Stadt, die Klimaschutz, soziale Verantwortung und
wirtschaftliche Entwicklung miteinander verbindet. Gemeinsam mit den Bürgerinnen
und Bürgern möchten wir eine lebenswerte Zukunft schaffen, in der Mensch, Natur
und Wirtschaft im Einklang stehen.
3.1 Klimaschutz, Energie und Ressourcenschonung
Klimaschutz braucht klare Strukturen, ausreichend Mittel und Kompetenzen. Er
kann nur gelingen, wenn er in der Verwaltung fest verankert ist. Deshalb setzen
wir uns für ein eigenes Referat für Umwelt und Klima ein, das den nötigen
politischen und organisatorischen Stellenwert erhält. In jedem Referat sollen
die Auswirkungen auf Klima und Umwelt bei allen Entscheidungen mitgedacht
werden. Künftig sollen alle städtischen Projekte unter einem „Klimavorbehalt“
stehen. Sie werden daraufhin geprüft, ob sie die Klimaziele unterstützen. Ein
eigener Klimahaushaltsposten sorgt für Transparenz, ein Klimaschutzfonds bündelt
städtische und private Mittel. Mit einer kommunalen Crowdfunding-Plattform
wollen wir Bürgerinnen und Bürger motivieren, eigene Klimaprojekte zu
initiieren. So wird Klimaschutz von einer Verwaltungsaufgabe zu einer
gemeinsamen Bewegung.
Energiewende vor Ort – klimafreundlich und gerecht: Der Schlüssel für
erfolgreichen Klimaschutz ist eine lokale, gerechte und klimaneutrale
Energieversorgung. Landshut soll mit lokal erzeugtem Strom, effizient genutzter
Wärme und einer gerechten Verteilung der Kosten schrittweise energieautark
werden. Wir wollen den Ausbau der Solarenergie deutlich beschleunigen: auf
öffentlichen Gebäuden, auf geeigneten Freiflächen sowie durch gezielte
Unterstützung privater und gewerblicher Anlagen. Gleichzeitig müssen wir Energie
effizienter nutzen, wie durch energetische Sanierungen, bessere Dämmung und
intelligente Steuerungssysteme. Auch Wirtschaft und Forschung sind wichtige
Partner. Projekte zu Wasserstoff, Energiespeichern und digitalen Lösungen sollen
Energieflüsse transparent machen und Emissionen reduzieren. So wird die
Energiewende nach dem Stand der Technik und lokal erlebbar gestaltet.
Landshut steht vor der Aufgabe, seine Wärmeversorgung konsequent auf
Klimaneutralität umzustellen. Wir GRÜNE wollen, dass die Stadt eine verbindliche
kommunale Wärmeplanung erarbeitet, die auf den bestehenden Strukturen der
Stadtwerke Landshut aufbaut. Das bestehende Fernwärmenetz, das heute bereits
einen wichtigen Beitrag zur CO₂-Einsparung leistet, soll Schritt für Schritt auf
erneuerbare und klimaneutrale Energiequellen umgestellt werden. In
Neubaugebieten sollen von Beginn an klimaneutrale Nahwärmelösungen mit zentralen
Wärmespeichern eingeplant werden. Dezentrale Batteriespeicher und Power-to-Heat-
Anlagen, die Stromüberschüsse aus Photovoltaik-Anlagen in Wärme umwandeln,
sollen die lokale Energieversorgung flexibler und effizienter machen. Eine
kommunale Wärmeberatungsstelle soll Eigentümerinnen und Eigentümer, Unternehmen
und Mieterinnen und Mieter praxisnah unterstützen. Unser Ziel: Eine bezahlbare,
klimafreundliche und zukunftsfähige Wärmeversorgung für ganz Landshut.
Ressourcen schonen – nachhaltig wirtschaften: Eine nachhaltige Stadt ist auch
eine wirtschaftlich kluge Stadt. Jeder Abfallvermeidung, jedes wiederverwendete
Material und jede eingesparte Fläche schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch
kommunale Finanzen. Wir fordern, dass die Stadt bei allen öffentlichen Aufträgen
konsequent auf regionale, langlebige und recycelte Materialien setzt. Eine
Strategie zur Müllvermeidung, Wiederverwertung und besseren Abfalltrennung soll
Ressourcen im Kreislauf halten. Leerstände sollen vor Neubauten genutzt werden,
denn die umweltfreundlichste Ressource ist die, die gar nicht verbraucht wird.So
stärken wir die lokale Wirtschaft, schonen die Umwelt und sichern langfristig
die Lebensqualität unserer Stadt.
Maßnahmen:
- Einrichtung eines eigenen Referats für Umwelt- und Klimaschutz
- Klimavorbehalt bei allen städtischen Projekten
- Jährlicher Klimahaushaltposten (zweckgebunden)
- Ausbau kommunaler PV-Anlagen auf Dächern öffentlicher Gebäude; Ausbau
geeigneter Freiflächenanlagen mit Bürgerbeteiligung
- Energieeffizienz stärken durch
weitere Blockheizkraftwerkeund die
energetische Sanierung städtischer Liegenschaften
- Energieeffizienz stärken durch Energiemonitoring und Energiemanagement in allen städtischen Liegenschaften
- Erarbeitung einer verbindlichen kommunalen Wärmeplanung
- Nachhaltige Beschaffung bei städtischen Aufträgen mit langlebigen,
regionalen und recycelten Materialien;
- Kommunale Strategie zur Müllvermeidung und Kreislaufwirtschaft.
3.2 Klimaanpassung und Wasser
Die Stadt Landshut hat mit dem Klimaaktionsplan, dem Klimaanpassungskonzept und
dem Sturzflutmanagement wichtige Grundlagen gelegt. Nun müssen daraus zügig
konkrete Maßnahmen erfolgen. Unser Ziel ist eine klimaresiliente Stadt, die auf
Hitze, Trockenheit und Starkregen vorbereitet ist und auf Veränderungen
vorausschauend reagiert, um unsere Stadt und ihre Menschen zu schützen. In
Zeiten des Klimawandels mit häufigeren und stärkeren Hitzeperioden müssen wir
speziell für ältere Menschen, hitzebedingte Gesundheitsrisiken minimieren. Dazu
braucht es nicht nur Aufklärung, sondern vor allem auch die konsequente
Berücksichtigung bei Planungsprozessen.
Landshut grüner machen: Neue Bäume, begrünte Dächer und Fassaden sowie
entsiegelte Flächen spenden Schatten, kühlen die Stadt und verbessern die
Aufenthaltsqualität deutlich. Mobiles Grün ist ein guter Anfang aber auf Dauer
kein wirksamer Schutz gegen Hitzeentwicklung. Deshalb setzen wir uns für
Baumpflanzungen auch an geeigneten Standorten in Alt- und Neustadt ein.
Bestehende Bäume verdienen besonderen Schutz, denn sie sind nicht nur
Lebensraum, sondern auch Symbol einer zukunftsfähigen Stadt.
Als festen Bestandteil jeder Stadtentwicklung sollen künftig Klima- und
Umweltschutz von Beginn an mitgedacht werden (siehe 1.2). Ein umfassendes
Regenwassermanagement, ein digitales Grundwasserkataster und klimaangepasste
Sanierungen öffentlicher Gebäude können Landshut Schritt für Schritt zur
„Schwammstadt“ machen: Sie speichert Wasser, wenn es reichlich vorhanden ist,
und nutzt es, wenn es knapp wird.
Maßnahmen:
- Unsere Stadt begrünen: Ein umfangreiches Baumpflanzprogramm auch für die
Innenstadt.
- Schutz bestehender Bäume, wo immer möglich.
- Grünflächen erhalten und erweitern: als Oasen zur Erholung, als
Rückzugsräume in Hitzewellen und zur Wasserversickerung.
- Dach- und Fassadenbegrünung fördern, um Gebäude zu kühlen, Regenwasser
zurückzuhalten und das Stadtbild aufzuwerten.
- Ein Entsiegelungsprogramm, um Flächen zu renaturieren und die Stadt zur
Schwammstadt weiterzuentwickeln – ein wirksamer Schutz vor Hochwasser und
Dürre.
- Trinkwasser schützen durch Wasserschutzgebiete mit konsequenten Regeln
fürs Bauen und für die Landwirtschaft
- Regenwassermanagement stärken und ein digitales Grundwasserkataster
aufbauen.
3.3 Natur und Biodiversität
Eine widerstandsfähige Stadt braucht intakte Natur. Unsere heimischen
Lebensräume geraten jedoch durch Flächenversiegelung, Nutzungsdruck und den
Klimawandel zunehmend unter Druck. Wir GRÜNE wollen, dass Landshut seine
natürliche Vielfalt als wertvolles Kapital begreift und schützt.
Naturschutzgebiete wie die Isarauen, die Hangleite oder der ehemalige
Standortübungsplatz sollen erhalten, ökologisch aufgewertet und besser
miteinander vernetzt werden. Grünverbindungen zwischen Lebensräumen fördern
Artenvielfalt und verbessern zugleich das Stadtklima.
Damit Mensch und Natur im Gleichgewicht bleiben, wollen wir Freizeitdruck auf
sensible Gebiete wie den bisher nur vereinzelten Bademöglichkeiten an der Isar
verringern und neue Erholungsflächen auf weniger belastete Standorte verlagern.
Öffentlich zugängliche Streuobstwiesen sind dabei doppelt wertvoll: sie bieten
Lebensraum für Tiere und Erholung für Menschen. Wir wollen, dass Landshut
pestizidfrei wird, wo immer beeinflussbar, und die städtischen Einrichtungen
vermehrt auf Bio und Fairtrade setzen.
Maßnahmen:
- Grünverbindungen zwischen Naturräumen schaffen
- Naturschutzgebiete wie Isarauen, Hangleite und ehem. Standortübungsplatz
erhalten, aufwerten und mit der Stadt vernetzen
- Straßenbegleitgrün, Grünzüge und Freiflächen ökologisch aufwerten.
- Freizeitdruck in empfindlichen Naturräumen durch neue Angebote auf weniger
sensiblen Flächen mindern.
- Ökomodellregion erhalten und stärken.
- Erfolgreiche Arbeit des Landschaftspflegeverbands fortführen
- Mehr öffentlich zugängliche Streuobstwiesen
- Keine Bebauung von ausgewiesenen Biotopflächen
- Lichtverschmutzung und Sicherheit bei Beleuchtungsplanung abwägen
- Pestizidfreie Kommune für Bienen, Schmetterlinge und Insekten